Das SBB Lab beschäftigt sich mit praxisrelevanten Fragestellungen, die in unterschiedlichen Forschungs- und Beratungsprojekten bearbeitet werden.

Projekte (zuletzt in Angriff genommene zuerst):

«Optionswerte im Schweizer Personenverkehr»

Menschen schätzen die Verfügbarkeit von Ersatzverkehrsmitteln, selbst wenn sie diese nicht unbedingt nutzen. In der Umweltökonomie wird das Phänomen des nicht-konsumptiven Nutzens als Optionswert bezeichnet und seit Jahrzehnten diskutiert. In der Verkehrsforschung existieren jedoch nur explorative Versuche einer Erhebung dieser Nutzenkomponente. Dies ist erstaunlich, da politische und wirtschaftliche Entscheide vor dem Hintergrund erheblicher Optionswerte getroffen werden: Investitionen in Infrastrukturen und Verkehrsmittel, aber auch die Ausgestaltung von Abonnementen und Versicherungen schaffen einen Optionsnutzen. Das vorliegende Dissertationsprojekt ermittelt erstmals repräsentative Optionswerte für den Schweizer Personenverkehr. Die empirische Erhebung zeigt, dass allein auf regelmässigen Pendelwegen zum Arbeits- oder Ausbildungsplatz mit einem mittleren Optionswert von CHF 460 pro Person und Jahr gerechnet werden kann.

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«Future Rail Business Models»

While existing studies envision the future of mobility and foreshadow change, they omit to discuss implications for specific business models and their value creation logics. Yet, identifying development trajectories for existing and new business models is key to determine how railway companies will provide sustainable value in tomorrow’s mobility landscape – specifically, as consumer preferences and technologies change. New technologies enable virtual integration along service, travel, and logistics chains, new transportation production concepts, and added functionality. This opens trajectories for new business models and the augmentation of existing models of passenger and freight transportation. In this report we develop a morphology of configurational options for railway companies’ business models based on the Swiss case, identify novel configurations based future mobility scenarios, and deduce strategic implications for existing railway business models with a particular focus on passengers.

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«Customer Acceptance/Value of Autonomous Driving»

Die Automobilhersteller und weitere Technologiefirmen demonstrieren immer wieder, wie nahe sie an der Realisierung von selbstfahrenden Fahrzeugen sind. Eine wichtige Frage, die es zu beantworten gilt, ist aber, ob auch die Konsumenten bereit sind für diese neue Form der Mobilität. Das Projekt soll Aufschluss geben über die Bereitschaft und den Willen, autonome Fahrzeuge im Strassenverkehr zu nutzen. Gerade im Kontext des stark ausgeprägten öffentlichen Verkehrs in der Schweiz ist eine Bereitschafts- und Bedürfnisanalyse nötig. Ziele des Projekts sind die Identifikation des Nutzens aber auch der Hemmnisse des autonomen Fahrens aus der Perspektive von potentiellen Nutzern und die Ableitung von möglichen Zielgruppen.

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«Kundennutzen von individualisierbaren Dienstleistungen»

Mass Customization bei Dienstleistungen, oder Service Customization, sieht man in der Praxis relativ selten. Auch die Forschung hat diese Thematik bisher vorwiegend im Kontext von physischen Produkten untersucht. Mass Customization bietet gerade auch Transportdienstleistern die Möglichkeit, durch bedürfnisgerechtere Leistungen und relevante Zusatzangebote, höhere Erträge zu erwirtschaften. Der vorliegende Projekt beschäftigt sich mit dem Kundennutzen von individualisierbaren Leistungen bei Transportunternehmen.

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«Finanzierung des OeV in der Schweiz: Was zahlt der Nutzer, was die Allgemeinheit?»

Immer mehr Menschen in der Schweiz fahren Bahn, Bus oder Tram. Der Ausbau des Verkehrsnetzes treibt die Kosten in die Höhe. Wer soll diese künftigen Mehrkosten über-nehmen: Bahnfahrer oder Staat? Dieser Frage ging das SBB Lab am Institut für Systemisches Management und Public Governance (IMP-HSG) nach. Eine breit angelegte repräsentative Befragung der Schweizer Wohnbevölkerung (zwischen 24. Juni und 05. Juli mit 2‘000 Probanden) zeigt, dass der gewünschte staatliche Subventionsbeitrag bei rund 50 Prozent, und damit nahe am heutigen Kostenteiler liegt. Knapp mehr als die Hälfte der Befragten wäre bereit, Zusatzkosten für einen weiter ausgebauten öffentlichen Verkehr zu tragen. 

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«Kundenwerttreiber, Kundenverhalten und Zahlungsbereitschaft von Bahnkunden beim Kauf eines GAs» 

Das Ziel des vorliegenden Projekts ist die Ermittlung der zentralen Kundenwerttreiber und deren Einfluss auf die Zahlungsbereitschaft beim GA Kauf. Darüber hinaus verfolgt es den Zweck zentrale Konsumententypologien beim GA Kauf zu beschreiben. Das Projekt baut auf dem Kundenwert (Nutzen und Treiber der Zahlungsbereitschaft) und dem Kundenverhalten (Prozess und Treiber der Zahlungsbereitschaft) auf. Ein Abgleich mit anderen Projekten am SBB Lab („Alternative Preissysteme“, „Kostenteiler Nutzer/Staat“) wird vorgenommen, sodass sich die Projekte ideal ergänzen. 

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«State-of-the-Art der Forschung zur Domäne Management zwischen Staat und Markt»

Weltweit entwickeln sich Transport-Dienstleistungen, auch der Eisenbahnbereich, immer mehr als unternehmerisch erbrachte Dienstleistungen, die im Markt einem starken Druck in Richtung Konsolidierung und Internationalisierung unterworfen sind. Gleichzeitig sind die politischen Kräfte und auch die Rahmenbedingungen in vielen Märkten derart, dass auf absehbare Zeit der öffentliche Verkehr und insbesondere der Eisenbahnverkehr inkl. nationalem Güterverkehr starken staatlichen Regulierungen unterworfen sein wird. Anbieter des öffentlichen Verkehrs operieren also in einem eigentlichen Spannungsfeld, welches als Staat vs. Markt umschrieben werden könnte. 
Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, den internationalen State-of-the-Art aus der Perspektive des obigen Spannnungsfeldes und den damit verbundenen thematischen Domänen aufzuarbeiten. 

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«Pricing im Öffentlichen Verkehr» 

Ziel des Projektes ist die Konzeption einer behavioristisch orientierten Pricing Struktur im Öffentlichen Verkehr, welche die wichtigsten politischen Zielsetzungen (umwelt-, verteilungs-, und regionalpolitischer Art) nicht verletzt aber es gleichzeitig schafft, neu Teile der Systemkosten zu tragen und hierzu einen insgesamt höheren Verkehrsertrag zu generieren. Hierzu werden zwei Unterziele verfolgt:(1) Übersicht über die OeV-Jahresnutzung auf disaggregierter Ebene und Clusterung zu verhaltensspezifischen Segmenten. (2) Untersuchung der Preiswahrnehmung und potentiellen Änderungen im Verhalten bei Preisänderungen und Änderungen von Preis-Spannen (beide rational und emotional). (3) Konzeption eines alternativen Pricing-Schemas. 

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«Steuerungsinteressen im politischen Umfeld der SBB»

«Management zwischen Staat und Markt» ist das Forschungsgebiet des SBB Lab. Während das Management sich im marktlichen Umfeld an Kundenbedürfnissen orientiert, sind es im staatlichen Umfeld politische Interessen die Managemententscheide beeinflussen. Mit dem Projekt «Steuerungsinteressen im politischen Umfeld der SBB» werden diese politischen Interessen hinsichtlich Argumentationsstrukturen, zeitlicher Entwicklung und politischer Lager systematisch untersucht. Dazu werden parlamentarische Vorstösse zwischen 1996 und 2009 inhaltsanalytisch ausgewertet und kategorisiert. Zudem werden Interviews mit ParlamentarierInnen und Verwaltungsmitarbeitenden geführt. Mit dem Projekt soll das Verständnis für die politischen Anspruchsgruppen und damit die Grundlagen für den Umgang mit diesen Anspruchsgruppen verbessert werden. 

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«Die Rationalität der Aufgabenträger im öffentlichen Regionalverkehr»

Das Dissertationsprojekt geht der Frage nach, welcher Rationalität die Aufgabenträger und Aufgabenträgerorganisationen für den öffentlichen Verkehr im Hinblick auf die Frage der Einführung von Wettbewerb in den Regionalverkehr unterliegen. Wie entscheiden sie sich bei der faktisch bestehenden Wahlfreiheit zwischen verschiedenen Modi der Vergabe von Verkehrsdienstleistungen? Welche Faktoren werden dabei mit welcher Bedeutung berücksichtigt? Wann entscheiden sie sich für Wettbewerb, wann dagegen? Die Fragestellungen werden mittels eines qualitativ angelegten Forschungsdesigns in Form verschiedener Fallstudien in der Schweiz und in Deutschland untersucht. 

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«Der Wert der Wohnstandort-Erschliessung mit Öffentlichem Verkehr»

Ziel des Projekts besteht zunächst aus einer qualifizierten Messung der absoluten und relativen Bedeutung der OeV Erschliessung im allgemeinen und auf der Schiene im Speziellen für die Standortwahl und die Lebensqualität privater Haushalte. Nach Möglichkeit wird zusätzlich der monetäre Wert dieser Standortattribute mittels eines hedonischen Modells geschätzt. Der Inhalt der Studie besteht aus einer kurzen Übersicht der wichtigsten Literatur zum Thema sowie einer Umfrage bei Probanden des Panels der SBB Marktforschung. 

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